Die ersten Wochen in Vietnam

 

Arbeitsweg

Die Tage hier in Ho Chi Minh, auch besser bekannt als Saigon, sind lange. Viel länger als zuhause in Appenzell. Jeden Morgen klingelt der Wecker um halb sechs und unser Tag beginnt. Fertigmachen für die Arbeit, Apartment abschliessen und pünktlich um sechs Uhr steht unser Company- Bus abfahrbereit vor unserem Hotel. Bevor wir in den Bus steigen, schnappen wir unser Frühstück, dass uns das Hotel jeden Morgen bereitstellt, da das Morgenbuffet im Hotel erst um sieben Uhr geöffnet wird. Nach einer unruhigen Fahrt mit unzähligen Schlaglöchern, teils überschwemmten Strassen (Regenzeit in Vietnam) und tausenden Scooter, treffen wir nach ca. 1,5 Stunden Fahrt, ein wenig ausserhalb der Stadt bei unserer Firma ein.

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Verkehr in Vietnam

Vietnam und sein Verkehr – Ja das ist ein Thema für sich. Bei mehr als 8 Millionen Einwohnern in der Stadt Ho Chi Minh, werden sicherlich fast mehr als 10 Millionen Roller/Scooter gezählt. Auch riesige LKWs, mit grossen Container beladen mischen sich unter den Verkehr von Vietnam. Aber ein normales Auto wie wir es aus der Schweiz kennen ist schon fast eine Seltenheit. Auch die Strassen sind um einiges holpriger und gerne mal mit tiefen Schlaglöchern versehen. Wenn man sich hier an die Verkehrsregeln halten möchte, wird man schnell als grösster Verkehrssünder angesehen.
Einen Familienausflug geplant, aber leider kein Auto vorhanden. Kein Problem für die einheimischen Vietnamesen, gerne fährt hier eine vier oder fünf köpfige Familie auf einem Motorrad herum. Was man bei uns in der Schweiz überhaupt nicht vorstellen kann, ist im Verkehr von Vietnam ganz alltäglich.

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Unsere Aufgabe bei der Bühler AG in Vietnam

Anfangs dachten wir, wir würden hier ganz einfach unsere Arbeit als Schlosser weiterführen, wie wir es aus Appenzell kennen. Also 3 Monate lang Maschinenteile zusammen schweissen und unsere gewohnte Arbeit fortführen. Aber wir haben eine weitaus spannendere, aber auch viel komplexere Arbeit bekommen. Unser Auftrag ist es, die Reis-Maschinen welche hier in Vietnam hergestellt werden zu verbessern und somit auch die Kosten zu senken. Wie helfen den Arbeitern die Maschinen schneller und ohne grössere Probleme herstellen zu können. Zudem achten wir darauf, wie die Arbeiter hier vorgehen, welches Werkzeug sie brauchen und wie es mit der Sicherheit aussieht.

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Ausflug ins War Remnants Museum

Schon bereits am ersten Wochenende machten wir einen kleinen Ausflug in das Kriegs Museum von Vietnam. Schon in der Schweiz haben wir uns ein wenig über den Vietnamkrieg informiert, jedoch war uns nicht bewusst, was für extreme Ausmasse dieser Krieg hatte. Im Museum sind viele, zu Teil sehr grausame Bilder an der Wand befestig, welche die extreme Brutalität des Krieges zeigen. Manchmal lief es uns kalt den Rücken runter besonders als wir die Folterkammern und das Gefängnis gesehen haben, welche ausserhalb vom Museums Gebäude platziert waren. Die Folgen vom dem Giftgas, welches die Amerikaner damals eingesetzt haben, sieht man noch heute. Immer noch kommen Kinder mit Missbildungen auf die Welt und auch wir sehen immer wieder Menschen auf der Strasse die entweder keine Arme oder Beine haben oder sogar keine Augen. Dieser Tag im Museum hat uns gezeigt wie schrecklich und wie nutzlos dieser Krieg war.

Die Nachfolgenden Bilder sind für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet

!Anschauen auf eigene Gefahr!

IMG_5296
Orientation: 1
« von 9 »

5 Kommentare

  1. Eure beiden letzten Beiträge haben mich wieder tief beeindruckt. Es ist schon so, den Vietnamkrieg kennen wir quasi als „Ausdruck“ und nicht, was er wirklich bedeutete und vor allem was für Auswirkungen er auf Land und Bevölkerung hatte und eben noch immer hat. Es zeigt uns aber gleichzeitig, in welch privilegierter Situation wir in der Schweiz leben!
    Auch bin ich sehr beeindruckt von eurer Arbeit und euren Aufgaben bei Bühler in Vietnam. Zeugt dies nicht auch von eurer exzellenten, komplexen und tiefgreifenden Ausbildung bei Bühler und dem hervorragenden Ausbildungsplatz Schweiz? Ein Ausdruck mehr unseres Privilegs Schweizer zu sein?

    1. Hallo liebe Kathrin
      Vielen Dank für den Kommentar und deinem Interesse an unserem Blog.
      Wir haben uns auch sehr viele Gedanken über den Vietnamkrieg gemacht, war schon eine „krasse“ Erfahrung alles unzensiert zu sehen.
      Der Auslandaufenthalt hier in Vietnam wird uns sicherlich sehr prägen und ist eine Lebensschule für unsere weitere Zukunft. Wir lernen jeden Tag sehr viel neues und probieren unser Wissen aus der Schweiz den einheimischen Arbeitern weiterzugeben.

      Liebe Grüsse
      Sebi & Jerôme

  2. Liebe Herren

    Ich finde es super, dass ihr euch mit der Geschichte dieses fantastischen Landes auseinandersetzt. Diese Schattenseiten prägten das Land und trotzdem gehört es dazu um eure Mitarbeitenden und neuen Freunde zu verstehen.
    Seid weiterhin so offen und lehrfreudig!

    Gruss
    SB

Kommentar hinterlassen:

Ihr Kommentar muss von den Lernenden freigegeben werden, bevor dieser erscheint. Erforderliche Felder sind mit * markiert.